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    Die 5 wichtigsten Faktoren der Wurmkompostierung

    Die 5 wichtigsten Faktoren der Wurmkompostierung

    Wurmkompostierung ist eine effiziente Methode, um organische Abfälle in nährstoffreichen Dünger umzuwandeln. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle, um optimale Bedingungen für die Würmer zu schaffen und den Kompostierungsprozess zu unterstützen. Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Faktoren.

    Die wichtigsten Faktoren bei der Wurmkompostierung
    • Ausgangsmaterial
    • Feuchtigkeit
    • Sauerstoffversorgung
    • Temperatur
    • pH-Wert

    1. Ausgangsmaterial

    Das zugeführte Material hat den grössten Einfluss auf das Ökosystem im Wurmkomposter und beeinflusst alle anderen Faktoren direkt oder indirekt. Mit einer angepassten Fütterung kannst du somit gezielt die gewünschten Verhältnisse im Komposter schaffen.

    Tipp: Erhalte auf unserer Futterliste Informationen über die Eigenschaften verschiedener Abfälle.

    • Das Ausgangsmaterial für die Wurmkompostierung beeinflusst direkt die Qualität des Endprodukts. Eine ausgewogene Mischung von grünem (stickstoffreichem) und braunem (kohlenstoffreichem) Material ist entscheidend. 
    • Das C/N-Verhältnis (Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis) spielt hierbei eine wichtige Rolle, da es den Abbau von organischen Materialien durch die Mikroorganismen beeinflusst. Das ideale C/N-Verhältnis liegt zwischen 25-30:1. Als Faustregel gilt: Gebe zu 1 kg Küchenabfällen (stickstoffreich) ± 300 g holzig-trockene Abfälle (kohlenstoffreich) dazu.
    • Die Zugabe von Mineralien ist wichtig für den Kompostierprozess und letztlich für die Qualität des Komposts. In Landerde, Steinmehl, oder unserem Mineral Mix sind diese reichlich enthalten.

    2. Feuchtigkeit

    Die Feuchtigkeit im Kompost ist für die Würmer lebenswichtig. Ein optimal feuchtes Umfeld fördert die Zersetzung des organischen Materials und ermöglicht den Würmern die Nahrungsaufnahme.

    • Die optimale Feuchtigkeit in einem Wurmkomposter liegt in der Regel zwischen 70% und 85%. Regelmässiges Giessen oder die Zugabe von feuchtem Material wie Obst- und Gemüseabfällen erhöht die Feuchtigkeit, während die Zugabe von trockenem Material wie Erde oder Karton sie reduziert.

    Weiterführende Informationen:

    3. Sauerstoffversorgung

    Würmer benötigen Sauerstoff, um zu überleben und den Kompost zu verarbeiten. Eine ausreichende Belüftung des Komposts ist daher unerlässlich.

    • Durch eine ausgewogene Mischung des Ausgangsmaterials (C/N-Verhältnis) entstehen genügend Zwischenräume für eine optimale Sauerstoffversorgung.
    • Die Wahl eines atmungsaktiven Materials des Komposters wie Ton oder Holz fördert ebenfalls die Sauerstoffzufuhr.

    4. Temperatur

    Ähnlich wie die Jahreszeiten die Aktivitäten der Natur beeinflussen, bestimmt die Temperatur im Wurmkomposter die Abbaugeschwindigkeit. Tiefe Temperaturen verlangsamen das Leben, während die Aktivität bei einem Temperaturanstieg zunimmt.

    • Optimal ist eine Temperatur zwischen 15-25°C, da diese den Abbau beschleunigt, ohne die Würmer zu schädigen.

    Weiterführende Informationen:

     

    5. pH-Wert

    Der pH-Wert ist ein Mass für die Säure oder Alkalität. Sie spielt eine zentrale Rolle im Gleichgewicht ökologischer Systeme. Ein ausgewogener pH-Wert schafft die idealen Bedingungen für mikrobielle Prozesse und unterstützt die Gesundheit der Wurmpopulation.

    • Ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert (6,5-7,5) ist für die Wurmkompostierung optimal. Ein falscher pH-Wert kann die Würmer belasten und den Kompostierungsprozess hemmen.
    • Der pH-Wert kann durch die Zugabe von Hilfsmitteln wie Eierschalen, Kalk oder unserem Mineral Mix reguliert werden.

    Zusammenhang der Faktoren

    Die Kompostierung mit Würmern ist einfach – die Prozesse, die dabei stattfinden komplex. Um die optimalen Bedingungen für die Wurmkompostierung zu schaffen, ist es hilfreich, die Zusammenhänge der verschiedenen Faktoren zu verstehen. Die Mischung des Ausgangsmaterials beeinflusst nicht nur das C/N-Verhältnis, sondern auch die Feuchtigkeit, den pH-Wert und die Sauerstoffversorgung des Komposts. Auch die Wahl des Komposters nimmt Einfluss auf die Feuchtigkeit und die Sauerstoffversorgung.

     

    Die fünf wichtigsten Faktoren der Wurmkompostierung

     

    Ausgangsmaterial und Feuchtigkeit

    • Die Mischung des Ausgangsmaterials beeinflusst direkt die Feuchtigkeit im Kompost. Ein ausgewogenes Verhältnis von grünem und braunem Material trägt dazu bei, die Feuchtigkeit im Kompost aufrechtzuerhalten.
    • Durch die Zugabe von Wasser kann die Feuchtigkeit erhöht werden. Benutze dazu eine Sprühflasche oder weiche Karton in Wasser ein.

    Ausgangsmaterial und pH-Wert

    • Die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials bestimmt den pH-Wert des Komposts. Ein hoher Anteil an sauren Materialien kann zu einem niedrigeren pH-Wert führen, während alkalische Materialien den pH-Wert erhöhen können.
    • Die meisten in der Küche anfallenden Abfälle führen zu einer schleichenden Versäuerung im Komposter. Deswegen empfehlen wir die regelmässige Beigabe von basisch wirkenden Hilfsmitteln wie Eierschalen (fein gemörsert), Kalk oder unseren Mineral Mix.

    Ausgangsmaterial und Sauerstoffversorgung

    • Die Struktur und Zusammensetzung des Ausgangsmaterials beeinflussen die Belüftung des Komposts.
      Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen groben und feinen Materialien führt in der Regel zu einer optimalen Belüftung und somit einem effizienten Kompostierungsprozess. Grobes Material wie Zweige oder grob zerkleinerte Pflanzenreste schafft Luftkanäle im Komposter und fördert die Belüftung, während feineres Material die Oberfläche für die Besiedlung durch Mikroorganismen und Würmer erhöht.
    • Wir empfehlen die Zerkleinerung der Ausgangsmaterialien, z.B. mit einer Schere. Gut zerkleinerte Materialien fördern einen raschen Abbauprozess.
      Eine zu starke Zerkleinerung, z.B. durch die Nutzung eines Mixers kann allerdings die Belüftung beeinträchtigen, da kleinere Partikel zur Verdichtung neigen und weniger Raum für Luftzirkulation lassen. Es kann zu einem Sauerstoffmangel kommen, was zu Fäulnis führt.

    Ausgangsmaterial und Temperatur

    • Ein Temperaturanstieg sollte vermieden werden. Die Zugabe grösserer und stickstoffreicher Abfallmengen in den Komposter führt zur Hitzeentwicklung durch eine erhöhte mikrobielle Aktivität. Bei der Wurmkompostierung ist die Hitzeentwicklung im Gegensatz zur klassischen Hitzekompostierung allerdings nicht erwünscht und schadet den Würmern. Deswegen sollte die Schicht zugegebener Abfälle nie dicker als 4 cm sein.
    • Ausnahme der Regel ist die Kompostierung im Freien und mit grossen Kompostern über den Winter. Dort kann die Hitzeentwicklung genutzt werden, um den Kompostierprozess am Laufen zu halten.

    Weiterführende Informationen:

    Feuchtigkeit und Sauerstoffversorgung

    Ein angemessener Feuchtigkeitsgehalt ist wichtig für die Sauerstoffaufnahme im Kompost. Zu feuchtes Material kann zu anaeroben Bedingungen und somit zur Fäulnis führen.

    Komposter und Sauerstoffversorgung/Feuchtigkeit

    Indirekt kann die Sauerstoffversorgung sowie die Feuchtigkeit auch über die Wahl des Komposters beeinflusst werden. Holz und insbesondere Ton ermöglichen im Gegensatz zu Kunststoff einen guten Sauerstoffaustausch.

    Komposter und Temperatur

    Der Standort des Kompostbehälters kann die Temperatur beeinflussen. Ein geschützter, schattiger Ort ist ideal, um extremen Temperaturen vorzubeugen. Steht der Komposter draussen, empfehlen wir, ihn im Winter nach drinnen zu bringen.