Gehe zu
    Kompostieren mit dem SCALE im Winter

    Kompostieren mit dem SCALE im Winter

    Langsam aber sicher sinken die Temperaturen – der Winter steht vor der Tür. Wenn die Bäume ihre Energie zurückziehen, werden die Regenwürmer und anderen Bodenlebewesen im Wald mit einer dicken, isolierenden Blätterschicht zugedeckt. Mit den sinkenden Temperaturen laufen alle biologischen Prozesse - auch die im Komposter - langsamer und es ist Zeit, die Futtermenge zu reduzieren. Die Kompostierung findet auch im Winter noch statt, aber nur sehr geringfügig.

    3 Möglichkeiten für den SCALE im Winter

    Winterpause

    Unter 5°C ist die Wurmaktivität minimal, und wenn es längere Zeit sehr kalt ist, wandern die Würmer in den frostfreien Boden hinab. Da eine Anhäufung von nicht abgebautem Abfall unbedingt zu vermeiden ist, ist es am einfachsten, während dieser Zeit die Abfallbeigaben zu pausieren. Im Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder steigen, kehren die Würmer hungrig aus dem Boden zu dir und ihrem Futter zurück. Die Wurmkokons überstehen auch eiskalte Temperaturen. Bei steigenden Temperaturen im Frühling schlüpfen dann die Jungwürmer in die neue Saison.

    Einen Rückzugsort kreieren

    Eine 20-30cm dicke Schicht fertigen Wurmhumus unten im SCALE ist ausreichend, damit sich deine Würmer zurückziehen können. Zusätzlich Laub, Stroh oder Schafwolle im und/oder um den Komposter, als Isolation schaden nicht. Falls du deinen SCALE erst seit kurzem in Betrieb hast oder die letzte Ernte gerade erfolgt ist, kannst du den Rückzugsort aus den folgenden Materialien schaffen:

    • Landerde oder alte Topferde
    • gemischt mit zerkleinertem Karton und/oder Hanf-/Kokosfasern,
    • falls bereits vorhanden, gemischt mit kleinen Mengen ausgereiftem Kompost
    • Wichtig: Diese Schicht sollte eine lockere, luftdurchlässige Struktur haben und kein Wurmfutter mehr sein.
    • Füge das Material als Grundlage unten in dein SCALE. Dies in dem du einfach in einem Bereich das Material im SCALE auf die Seite schiebst und die freigelegte Stelle mit deinem "Einstreu" füllst.

     

    Moderat Kompostieren

    Eine Möglichkeit, die Kompostierung in geringerem Masse weiter laufen zu lassen, ist deinen SCALE zu isolieren.

    Stroh, Laub, Schafwolle oder Hanfmatten sind gut als Isolation geeignet. Gib eine dicke Schicht z.B. Laub in den Komposter. Auch um den SCALE herum kann eine angehäufte Laubschicht isolierend wirken. Wenn du den Platz dafür hast, dann sei verschwenderisch, denn hier gilt: Je mehr, desto kuscheliger.

    • Bringe frische Abfälle nur aus, wenn du trotz kalter Witterung beobachten kannst, dass sich die vorherige Schicht angefangen hat, zu zersetzen. Schiebe dazu die Laubschicht beiseite und verteile sie nach der Fütterung wieder flächig, falls vorhanden.
    • Achte während dieser Zeit der langsamen Kompostierung besonders darauf, dass sich keine Abfallschicht ansammelt.
    • Noch wichtiger als sonst: Nutze die ganze Fläche deines SCALE und achte darauf, dass du nur die Menge an Abfall fütterst, für die du ausreichend Platz hast, um sie dünnflächig (3-5 cm) zu verteilen.
    • Falls es mal ein paar Tage -10 °C oder kälter ist, wird die Luft draussen sehr trocken. Wir empfehlen darum, unbedingt auch ein Auge - oder einen Daumen ;-) - auf den Feuchtigkeitszustand deines Komposters zu haben und gegebenenfalls in kleinen Mengen wässern (mit Brausenaufsatz).
      temperatur im kompost
      Temperatur aussen vs. im SCALE über vs. unter der Laubschicht 

      Durch den Winter kompostieren

      Ein Trick, um trotz winterlicher Minusgrade draussen im SCALE weiter zu kompostieren ist, die natürliche Wärmeentwicklung von grossen Haufen organischem Abfall zu nutzen – also genau das, was wir den Rest des Jahres tunlichst vermeiden wollen.

      Hierzu braucht es ein paar vorbereitende Massnahmen, aber dann funktioniert es mit ein wenig Übung fantastisch gut.

      Zur Erinnerung: Angehäufte Mengen organischen Materials erzeugen auf natürliche Art und Weise beim Abbau viel Hitze. Bis 60-70°C können erreicht werden. Den meisten von uns ein bekannter Anblick sind zum Beispiel dampfende Misthaufen in winterlicher Landschaft. Oder wie hier die Haufen mit Holzspänen im schönen Graubünden.

      Im Haufen entstehen thermophile, also warme Bedingungen, die wir nutzen wollen, um Würmer und Mikroorganismen über den Winter warm, und den Kompostierungsprozess am Laufen zu halten. Die entstehende Hitze, die grundsätzlich für die Würmer unangenehm ist, dient bei kalten Temperaturen als Heizung. Dies ist nur möglich, solang die Würmer einen Bereich haben, in den sie sich zurückziehen können, wenn es ihnen zu heiss wird.

       

      Hitzekompostierung im Wurmkomposter, die Ausnahme

      Mit diesen Voraussetzungen kannst du nun also das tun, was sonst bei der Wurmkompostierung nicht sein sollte: Stickstoffreiche, organische Abfälle anhäufen, damit sie Hitze entwickeln können.

      • Beachte dabei, dass diese Hitzeentwicklung viel Sauerstoff braucht.
      • Ein Auflockern oder gelegentliches "Umrühren" oder Umschichten dieser Haufen ist wichtig.
      • Dies, um immer wieder ausreichend Sauerstoff überall hingelangen zu lassen.
      • Ohne dieses Auflockern läufst du Gefahr, dass diese «Haufen organischen Materials» ins anaerobe kippen.
      • Anaerob bedeutet ohne Sauerstoff - und da überleben dann nur die Fäulnisbakterien, es fängt an zu stinken.
      • Zusätzlich kann die Beigabe von Mineralien, wie sie in unserem Mineral Mix enthalten sind helfen, dass diese «Haufen» nicht kippen und dein Komposter schön in Balance bleibt :-)