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    Ökosystem Wurmkomposter

    Ökosystem Wurmkomposter

    Der Kompostierungsprozess im Wurmkompost ist das Resultat der Zusammenarbeit von Regenwürmern mit einer Vielzahl anderer Lebewesen. Das Nahrungsnetz ist ähnlich dem Nahrungsnetz im Boden. Am Anfang stehen Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze. Die Mikroorganismen lösen Zellwände auf und produzieren einen Brei. Die Regenwürmer saugen diesen Brei auf. Andere wirbellose Tiere haben ihre eigenen Nischen und erfüllen ebenfalls wichtige Funktionen bei der Umwandlung von totem Zellmaterial zu reifem Kompost. Darum sind sie willkommene Gäste und kein Grund zur Panik.

    Unter den grösseren Lebewesen sind, nach dem Kompostwurm, die Enchyträen, Milben und Springschwänze die prominentesten. Sie treten zum Teil in Scharen auf, was kein Problem ist. Für das bessere Verständnis haben wir für euch einen kurzen Steckbrief zu den einzelnen Lebewesen verfasst.

    Enchyträen im Wurmkompost

    Enchyträen

    Enchyträen sind verwandt mit den Regenwürmern und werden oft für Regenwurmbabys gehalten, sind aber kleiner und weisslich bis farblos. Zusammen mit den Regenwürmern verwerten sie pflanzliches Material und sind für den Kompostierprozess unabdingbar.

    nützliche Nematoden im Wurmkompost

    Nematoden

    Nematoden sind ungegliederte, blinde Fadenwürmer, die sich in Bakterien und Pilzen befindenden Nährstoffe pflanzenverfügbar machen. Nematoden sind durchschnittlich 2 Millimeter lang und sind neben den Gliederfüssler die zweithäufigste tierische Lebensform. Bisher sind über 20.000 Arten bekannt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass insgesamt eine Million Arten existieren.

    Milben im Wurmkompost

    Milben

    Milben gehören zu den Spinnentieren und haben 8 Beine. Im Komposter finden sich vor allem Hornmilben, welche organisches Material zersetzen und Raubmilben, welche z.B. kleinere Milben und Nematoden (Fadenwürmer) fressen. Milben sind ganz winzige Punkte und können weiss, braun oder rot sein.

    Springschwanz ist ein wichtiger Zersetzer im Wurmkompost

    Springschwänze

    Springschwänze sind Sechsfüssler. Sie fressen Pflanzen, Pilze und Algen sowie frisches und zerfallenes organisches Material. Da sie Zähne haben werden sie auch als «Schredder» im Kompost bezeichnet. Sie sind wesentlich an der Bildung von Humus beteiligt und fördern somit die Bodenfruchtbarkeit. Im Komposter findest du häufig kleine weisse Springschwänze, vor allem auf schwer abbaubarem Material.

    Fruchtfliegen werden von Obst angelockt

    Fruchtfliegen

    Fruchtfliegen legen ihre Eier in Früchte (häufig schon vor dem Kauf). Sie geraten mit den Abfällen in den Komposter. Die Würmer stören sie nicht, aber vielleicht dich. Fruchtfliegen tauchen häufig in Schüben auf und mit unseren Massnahmen bringst du sie einfach wieder weg.

    Ameisen kommen selten im Wurmkompost vor und sind ein Zeichen für Trockenheit

    Ameisen

    Ameisen sind im Komposter eher selten. Sie sind nicht schädlich, können aber lästig sein. Sie sind ein Zeichen, dass dein Komposter eher zu trocken ist. Wenn du etwas gegen sie unternehmen willst: passe wenn nötig die Feuchtigkeit deines Komposters an (z.B. mit Karton, einweichen oder leicht giessen). Auch etwas zerbröselter Lorbeer im Komposter soll die Ameisen vertreiben. Oder, um die Ameisenstrasse zu unterbrechen, die Komposterfüsse ins Wasser stellen, wie der Wassergraben bei einer Burg.

    Dungmücken sind ein Zeichen, dass der Komposter eher zu feucht ist

    Dungmücken 

    Dungmücken halten sich oft zu zweit aneinander. Sind im Komposter nicht schädlich und bauen auch organisches Material ab. Sind ein Zeichen, dass der Komposter eher zu feucht ist. Hier findest du unsere Massnahmen gegen die Dungmücken.

     

    Trauermücken sind ein Zeichen, dass der Komposter eher zu feucht ist

    Trauermücken

    Trauermücken sind im Komposter nicht schädlich, Larven können aber evtl. Zimmerpflanzen angreifen. Sind ein Zeichen, dass der Komposter eher zu feucht ist. Die Massnahmen gegen Dungmücken helfen auch gegen Trauermücken.