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    Balance Mix selber besorgen

    Balance Mix selber besorgen

    Wer Rüstabfälle kompostiert, sollte unbedingt Strukturmaterial und mineralische Hilfsstoffe hinzufügen. Unser Balance Mix ist eine praktische Lösung – doch du kannst die Mischung auch selbst herstellen.

    Ganz einfach: Eigenen Balance Mix herstellen

    Nimm eine Schere und eine Tüte mit auf einen Spaziergang entlang von Hecken am Waldrand oder Feldrand und sammle feine, holzige Materialien. Alles, was sich nicht mit einer normalen Küchenschere schneiden lässt, ist zu dick – ideal sind Ästchen von maximal ±5 mm Durchmesser. Zerkleinere das Material in etwa 2 cm lange Stücke, fülle es in die Tüte und mische es mit einem mineralischen Hilfsstoff. Die einfachste Variante ist gewachsene Erde, denn sie enthält wertvolle Tonmineralien und Mikroorganismen und lässt sich auf jedem Spaziergang finden. Die Mischung solltest du leicht vermengen und an einem trockenen Ort lagern. Nach etwa ein bis zwei Wochen, wenn alles gut durchgetrocknet ist, kannst du wöchentlich ein bis zwei Handvoll über deine Rüstabfälle streuen. Achte dabei darauf, dass der Kompost durch die Zugabe nicht zu sehr austrocknet.

    Balance Mix selber herstellen
    • Schere & Tüte mitnehmen, am Waldrand feine, holzige Materialien sammeln
    • Ästchen bis 5 mm, in 2 cm Stücke schneiden
    • Mit mineralischem Hilfsstoff (z. B. gewachsene Erde) mischen
    • Trocken aufbewahren, 1–2 Wochen trocknen lassen
    • Wöchentlich 1–2 Handvoll über die Rüstabfälle streuen

     

    Hintergrund 

    Bei jeglicher Art der Kompostierung ist es wichtig, ein gutes Verhältnis von weichen und harten organischen Materialien (Abfällen) zu haben. Das wird C/N-Verhältnis genannt. Wenn beispielsweise bei Kleinkompostern wie dem HOME, die vor allem in der Küche oder auf dem Balkon eingesetzt werden, hauptsächlich weiche Abfälle – sprich Rüstabfälle – kompostiert werden, sollte hartes Material zugeführt werden.

    Was ist Strukturmaterial?

    Es beschreibt insbesondere verholzte, trocken-brüchige Materialien, die sich langsam abbauen, allerdings die Struktur, das Feuchteverhalten und die Belüftung positiv beeinflussen.

    • Stängel, kleine Äste
    • Stroh, Streu
    • Holzschnitzel
    • Rispen
    • Wurzeln
    • Karton, Papier (achte auf mögliche Verunreinigungen)
    • Hobelspäne (nur von reinem Nadelholz)
    • Sägemehl (nur von reinem Nadelholz)

    Was sind mineralische Hilfsstoffe?

    Sehr kleine, mineralische Bestandteile mit vielen Vorteilen für den Kompostierprozess und das Endprodukt:

    • Tonmineralien
    • Urgesteinsmehl
    • Algenkalk

    Diese unterstützen das Gleichgewicht im Komposter, fördern die mikrobielle Aktivität, bringen wichtige Spurenelemente in den Kompost, unterstützen die Bildung von Ton-Humus-Komplexen, speichern Nährstoffe und schützen sie vor Auswaschung. Dadurch wird die Qualität des fertigen Humus verbessert.

    Hinweise zum Sammeln von Strukturmaterial & Mineralien

    • Keine Walderde nutzen – Sie kann unerwünschte Tiere und Pilze in den Kompost bringen. Besser: Erde von Wiesen, Gärten oder Wegrändern.
    • Keine Thuja, Eibe oder andere giftige Pflanzen – Sie enthalten toxische Stoffe, die Mikroorganismen und Regenwürmern schaden können.
    • Kein behandeltes Holz oder bedrucktes Papier – Chemikalien und Druckfarben können den Kompost verunreinigen.
    • Strukturmaterial nur trocken sammeln – Feuchtes Material kann schimmeln oder faulen.
    • Mineralien gezielt auswählen – Urgesteinsmehl, Algenkalk und Tonmineralien unterstützen den Kompost optimal.
    • Sammeln mit Bedacht – Nur kleine Mengen von natürlichen Standorten nehmen und auf Naturschutzgebiete achten.