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Allgemeines

MENGE UND BESCHAFFENHEIT

  • Bei der Wurmkompostierung können kontinuierlich Abfälle zugegeben werden – von mehrmals täglich bis zu einmal wöchentlich. 
  • Zerkleinere deine Abfälle (z.B. mit einer Schere). 
  • Verteile die Abfälle über die gesamte Fläche.
    Rieche: Es riecht nach Erde und leicht nach dem, was zuletzt gefüttert wurde (z.B. Banane oder Zwiebel). Wenn es unangenehm riecht, stimmt etwas nicht und es hat zu wenig Luft im Kompost. Mische Strukturmaterial und/oder Hilfsstoffe wie Erde oder Mineralien unter und reduziere die Futtermenge
  • Die Menge die du in den Komposter geben kannst, ist davon abhängig wie schnell sich die Abfälle abbauen. Die Abbaugeschwindigkeit hängt von diversen Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit, Abfallarten, und weiteren ab.
    Beobachte: Ist die oberste Schicht bereits etwas zusammengesackt, Vieles leicht bräunlich ankompostiert? Dann kannst du frische Abfälle hinzugeben. Die Menge von Abfällen (Futter) richtet sich an die Abbaugeschwindigkeit. 

Umgraben ist bei der Wurmkompostierung nicht nötig, das übernehmen die Würmer.

Fühle: Beim Auflockern per Hand bekommst du ein Gefühl für die Struktur und Feuchtigkeit in deinem Komposter.

FEUCHTIGKEIT

Die Feuchtigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Kompostierung und sollte regelmässig geprüft werden. Würmer atmen über die feuchte Haut und können nur in einem feuchten Milieu überleben.

Fühle: Der Kompost sollte angenehm feucht wie ein ausgedrückter Schwamm oder wie Gartenerde einige Stunden nach Regen sein.

Ist der Kompost zu feucht, gebe trockenes Strukturmaterial bei und reduziere vorübergehend die Futtermenge.

Ist der Kompost zu trocken, gebe Wasser hinzu. Beachte hierzu die produktspezifischen Hinweise.

TEMPERATUR

Kompostwürmer arbeiten am effektivsten zwischen 12° und 26°C. Im Gartenkomposter (WormUp SCALE, TUBE) und im Komposthaufen verkriechen sich die Würmer bei Hitze und Frost selbstständig – Beim Indoor-/ Balkonkomposter (WormUp HOME) müssen Temperaturen von über 35°C und Frost vermieden werden. Steht der WormUp HOME im Freien, empfehlen wir ein vor Regen geschütztes, schattiges Plätzchen. Im Winter sollte er in den Innenraum gebracht werden. 

Fühle: Der Kompost sollte sich handwarm anfühlen.  Ist der Kompost deutlich wärmer als die Umgebungstemperatur, hast du vermutlich zu viel, oder zu viel proteinreiches Futter bei gegeben. Reduziere die Futtermenge und mische Strukturmaterial oder Erde unter. 

WÜRMER & MITBEWOHNER:INNEN

Kompostwürmer können im Indoor-/ Balkonkomposter (WormUp HOME), im Gartenkomposter (WormUp SCALE, TUBE) und in Komposthaufen eingesetzt werden, aber nicht in Hitzekompostern. Sie haben eine durschnittliche Lebenserwartung von zwei Jahren. Fühlen sie sich wohl, vermehren sich rasch. Die Wurmpopulation passt sich stets dem Futterangebot an.

Der Kompostierungsprozess im Wurmkompost ist das Resultat der Zusammenarbeit von Regenwürmern mit einer Vielzahl weiterer Lebewesen – dem Nahrungsnetz im Kompost, welches dem Nahrungsnetz im Boden ähnelt. Diese wirbellosen Tiere haben alle ihre eigenen Nischen und erfüllen wichtige Funktionen bei der Umwandlung von abgestorbenem Zellmaterial zu reifem Kompost. 

Beobachte: Neben den Regenwürmern kannst du noch viele andere Tierchen beobachten. Am einfachsten zu beobachten sind Enchyträen, Kompost-Milben (diese sind für die Gesundheit harmlos und nicht zu verwechseln mit den Allergie auslösenden Hausstaubmilben), und Springschwänze. Einzelne Populationen von Mitbewohnenden vermehren sich manchmal sprunghaft – in den meisten Fällen reguliert sich ihr Auftreten nach kurzer Zeit (1-3 Wochen) wieder von selbst.

Welche Tierchen du auch finden magst, grundsätzlich gilt: die meisten sind extrem wichtig und nützlich. Einige wenige können die Wurmpopulation schwächen, wie z.B. der Hunderfüssler. Auch können verschiedene Mini-Fliegenarten auftreten. Die Fruchtfliegen kommen in der Regel mit den Schalen vom Obst, verschiedene Minimückenarten, wie die Trauermücke oder Dungmücken fühlen sich eher vom reifen Humus angezogen. Diese können lästig sein, aber schädlich sind sie nicht. Falls sie zu sehr nerven, findest du in den Hintergrundinformationen, wie du sie schnell wieder loswirst. 

Die Mischung macht’s – Was kommt rein, was nicht

"WEICHE" ORGANISCHE ABFÄLLE

Abfälle, welche Würmer besonders mögen: (auch, oder gerade dann, wenn sie bereits weich oder schimmelig werden): 

  • Gemüsereste
  • Obstreste, auch Bananenschalen 
  • Ingwer, Chilis, Pilzreste 
  • Teesatz, Kompostierbare Teebeutel 
  • Kaffeesatz (max 30% der zugegebenen Menge) 
  • Eierschalen (zerkleinert oder zu Pulver gemörsert/gemahlen)
  • Rasenschnitt 
  • Mist von Haustieren, vorzugsweise vegetarisch ernährte, wie zum Bsp. Hasen und Hamstern

Abfälle welche, um Gerüche zu vermeiden in eher geringen Mengen zugegeben und etwas untergegraben werden sollten: 

  • Zitrusfrüchte
  • Zwiebel- & Knoblauchknollen (die Schalen sind gut) 
  • Stärkehaltiges (Brot, Pasta, Reis)
  • Proteinreiches (Linsen, Bohnen, Kichererbsen)

"HARTE" ORGANISCHE ABFÄLLE = STRUKTURMATERIAL

Strukturmaterialien sind holzig/faserig und zeichnen sich durch ihre langsamere Abbaubarkeit aus. Sie stabilisieren den biologischen Prozess bei der Kompostierung und tragen zur Durchlüftung bei. Mische 30-50% (Volumen) den Abfällen bei. Wenn genügend Strukturmaterial vorhanden ist, werden zudem wertvolle Nährstoffe im reifen Kompost gespeichert. 

  • Kleine Äste
  • Stängel
  • (Eier-)karton
  • Rispen
  • Maisspindel
  • Stroh 
  • Wurzeln 
  • Zwiebel- Knoblauchschalen

HILFSSTOFFE

Hilfsstoffe erhöhen die Toleranz im Mini-Ökosystem. Mineralische Hilfsstoffe gleichen aus und unterstützen somit das Säure-Basen Gleichgewicht im Komposter. Zusätzlich wirken sie positiv auf die Qualität des reifen Kompostes. Wir empfehlen eine Zugabe von bis zu 10% zum Ausgangsmaterial. 

  • Mineralien Mischungen (z.B. WormUp Mineral Mix) 
  • Gesteinsmehl
  • Gartenkalk
  • Erde (von gewachsenem Boden, kein Waldboden)
  • Eierschalen (möglichst fein gemahlen)

KEIN WURMFUTTER

  • Senf, Senfkörner 
  • Essig / Essigprodukte
  • gekochte Essensreste 
  • gesalzene Essensreste
  • Fleisch, Knochen
  • Asche, Heizkohle, Zigarettenstummel
  • Plastik, Metall, Glas
  • Haustierkot (von Fleischessern wie Katzen und Hunden)


Eine ausführliche Futterliste findest du >hier< (Link zur Futterliste). Grundsätzlich gilt: Je vielfältiger das Wurmfutter, desto besser. (Ausgewogene 

Wurmhumus

ALLGEMEIN

Die WormUp Wurmkompost-Systeme sind so aufgebaut, dass die Ernte des reifen Humus, vorwiegend wurmfreie einfach möglich ist und somit die Würmer im System bleiben. Dies wird mit Hilfe von Kammern erreicht (horizontal oder vertikal). Die Würmer wandern jeweils in die Kammer mit dem frischen Futter, die pausierte Kammer kann dann geerntet werden (siehe auch produktspezifische Betriebsanleitungen).

Beobachte: Befinden sich noch viele Würmer in der Kammer/Etage welche du ernten möchtest, so ist dies ein Zeichen, dass der Kompost noch nicht ganz ausgereift ist. Lockere diesen Bereich auf, und warte einige Wochen bis zur Ernte. 

ANWENDUNG & DOSIERUNG 

Wurmkompost eignet sich für Gemüse, Obst, Blumen, Rasen und Bäume. Verteile den Wurmhumus rund um die Pflanzen oder auf dem Beet und arbeite ihn etwas ein. Beim Neupflanzen im Garten wird etwas Kompost ins Pflanzloch oder in die Saatrille gegeben. In Pflanzentöpfen können bis zu 20% des fertigen Wurmkompostes zu der gekauften oder Gartenerde dazu gemischt werden – es ist keine weitere Düngung notwendig. Bei Bedarf im Sommer mit der Hälfte der empfohlenen Menge nachdüngen.

  • Treibbeet 0,25 – 0,5 l / m2
  • Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf: Lauch, Kohl, Sellerie, Tomaten, Kartoffeln 1 – 2 l / m2
  • Gemüse mit mittlerem Nährstoffbedarf: Kopfsalat, Spinat, Endivien, Rüebli 0,5 – 1 l / m2
  • Gemüse mit tiefem Nährstoffbedarf: Kresse, Nüsslisalat, Radieschen, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln 0,2 – 0,5 l / m2
  • Frühlings- und Sommerblumen 0,2 – 0,5 l / m2
  • Stauden, Sträucher und Bäume 0,5 – 1 l / m2

Tipp zum Abmessen:
1 Handvoll Wurmkompost = 0,15 l
1 Joghurtbecher Wurmkompost = 0,2 l

WURMHUMUS LAGERN

Wurmhumus behält seine Wirkung am besten, wenn er feucht bleibt, aber dennoch Luft bekommt. Er sollte kühl auf einem Haufen mit einem Vlies zugedeckt oder in luftdurchlässigen Beuteln gelagert werden. (z.B. in den weissen Säcken, in denen die Würmer geliefert werden, auch eine offener Plastiksack mit ein paar Luftlöchern eignet sich). So gelagert kann reifer Wurmkompost 4-6 Monate ohne Qualitätsverlust aufbewahrt werden. 

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