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    Wurmfutter zur Weihnachtszeit

    Wurmfutter zur Weihnachtszeit

    In der Weihnachtszeit fallen in vielen Haushalten besondere, organische Abfälle an. Für die gängigsten dieser Abfallbesonderheiten haben wir für dich Verwendungs- und Verfütterungstipps zusammengestellt. Am besten vor dem Einkaufen lesen ;)

     

    Weihnachtsstern

    Mit seinen sattroten Blättern ist der Weihnachtsstern wohl die Weihnachtspflanze schlechthin. Auch im Wurmkomposter sind seine Blätter noch ein Hingucker und sehr einfach kompostierbar. In ihrer Heimat wachsen Weihnachtssterne zu ganzen Bäumen heran, mit grünen Blättern, welche sich auf natürliche Weise im Dezember, Januar rot färben. In unseren Breitengraden überleben die, hauptsächlich für das Weihnachtsgeschäft gezüchteten, dekorativen Pflanzen meist nur die Weihnachtszeit und werden dann entsorgt. Wenn dies der Fall sein sollte, darf die Pflanze sehr gern in deinem Wurmkomposter wieder zu Humus umgewandelt werden. Zerkleinere die Pflanze ein wenig, dann wird sie schneller umgesetzt. Die Pflanze gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und enthält giftigen Milchsaft. Dem Ökosystem im Wurmkomposter bereitet der Milchsaft keine Probleme. Bei Menschen kann es manchmal zu leichten Reizungen kommen. 

    Erdnuss- und andere Nussschalen

    Nussschalen sind für den Wurmkomposter sehr gut geeignet, denn sie sind ein wunderbares Strukturmaterial. Strukturmaterial ermöglicht eine gleichmässige Sauerstoffverteilung, wichtig für die Würmer und alle anderen Mitbewohner im Ökosystem Wurmkomposter. Wenn du also gerne Nüsse knackst, kannst du die Schalen definitiv mit in den Komposter geben. Allerdings - und das ist zu beachten bezüglich der beizugebenden Mengen, die Schalen werden nur sehr langsam umgesetzt. Nicht selten sind sie noch im reifen Kompost zu finden, während alles andere organische Material bereits zu feinstem Humus verwandelt ist. 

    Tipp: Du kannst den Abbauprozess beschleunigen, indem du die Nussschalen zerkleinerst und in Wasser einweichst, bevor du sie in den Komposter gibst.

    Mandarinen

    Weihnachtszeit ist Mandarinenzeit. Was früher nur den Kaiser und seinen Beamten (Mandarin) in China vorbehalten war, ist längst fester Bestandteil in den Supermärkten weltweit. Die an Vitamin C reichen Zitrusfrüchte schmecken erfrischend und stärken unsere Abwehrkräfte. Wie auch die Schalen von Orangen oder Zitronen, wirken Mandarinenschalen im Komposter säuernd. Etwas kleingeschnitten und untergehoben, bauen sich die Schalen aber schnell ab. Um einer Übersäuerung deines Komposters entgegenzuwirken, hilft viel feingemörserte Eierschale oder unser Mineral Mix. Mehr Infos zu Zitrusfrüchten kompostieren, findest du in unserem Blogbeitrag zum Thema. 

    Kerzenwachs

    Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – Adventszeit ist Kerzenzeit. Doch sind Wachsreste kompostierbar? In der Regel lautet die Antwort leider nein. So schön Kerzen auch sein mögen, die meisten Kerzen bestehen aus fossilem Brennstoff – wie bitte? Richtig gelesen. Das Wachs der gängigen Kerzen besteht zum grössten Teil aus Paraffin, ein bei der Verarbeitung von Erdöl gewonnener Rohstoff. Glücklicherweise gibt es Alternativen: Kerzen aus Bienen-, Soja- und Rapswachs oder auch Biomasse-Kerzen. Alle diese sind, wenn auch langsam, ohne weiteres in deinem Wurmkomposter in Wurmhumus umwandelbar. So bleibt uns die Kerzenromantik unterm Baum erhalten. Tipp: Die nachhaltigste Art von Kerzen ist wohl die Resteverwertung von bereits heruntergebrannten Kerzen. 

    Servietten

    War das lecker! Jetzt noch einmal mit der Serviette über den Mund gewischt und entspannt zurückgelehnt. Zufrieden, mit Blick auf den leeren Teller, drehen sich deine Gedanken nun vermutlich um die darauf liegende, gebrauchte Serviette. "Super Wurmfutter, gibt viel Kohlenstoff her, der perfekte Ausgleich zu den Rüstabfällen des Festmahls", könnten deine Gedankengänge sein. Dies stimmt, aber nur wenn du dich für die farblose Variante deiner Servietten entschieden hast. "Gesundheitsschädliche Stoffe können von der Serviette in die darin eingepackten oder darauf liegenden Lebensmittel übergehen", so warnt das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung. Dies gilt für farbige Servietten, denn die Ursache dafür sind zur Herstellung von gelben, orangen und roten Farbpigmenten verwendete primäre aromatische Amine. Ob diese Stoffe einen Einfluss auf die Würmer und dessen Mitbewohner im Komposter hat, ist uns nicht bekannt. Wir kompostieren sie trotzdem nicht. Tipp: Probiere es doch mal wieder mit den edlen Stoffservietten von Grossmutter für die Festtage.:-) 

    Tannennadeln

    Die Frage nach der Kompostierbarkeit von Tannennadeln stellt sich eigentlich meist erst nach der Weihnachtszeit. Wir haben festgestellt, dass die Würmer auf die ätherischen Öle und Harze aus den Nadeln empfindlich reagieren. Um das ganze genauer zu klären, haben wir im Oktober Versuche mit unterschiedlichen Nadeln gestartet - es wäre ja schon schön, zumindest einen Teil der Nadelzweige selbstständig entsorgen zu können. Aktuell raten wir von grösseren Beigaben von Nadeln in den Wurmkomposter ab. Die Nadeln werden aufgrund ihrer Wachsschicht ohnehin nur sehr langsam umgesetzt und wirken im Kompost obendrein noch leicht sauer. 

    Zimt

    Zimt darf in den Komposter! Hätte die Adventszeit einen Geschmack, so wäre Zimt ganz sicher vorne mit dabei. Kaum ein anderes Gewürz wird so eng mit Weihnachten verbunden. Nicht nur in der Küche, auch sonst ist Zimt ein echtes Multitalent:

    Zimt ist ein wirksames Mittel gegen Ameisen im Beet, auf der Terrasse oder auch im Wurmkomposter. Der Geruch ist nicht nur für Ameisen abstossend, sondern auch für Mücken, wie Trauermücken. Streue das Zimtpulver dort aus, wo diese Tierchen unerwünscht sind, den Würmern macht es nichts aus.

    Zimt ist zudem ein wirksamer Wurzelstimulator: Zimt fördert das Wurzelwachstum von Sämlingen und Stecklingen. Tunke dazu den Steckling vor dem Einsetzen in das Zimtpulver. 

    Amaryllis

    auch Ritterstern genannt

    Die beliebte Dekorpflanze entzückt mit ihren farbigen Blüten während unserer Winterzeit. Neben den Schnittblumen sind auch Blumenwiebeln erhältlich. Nachdem sie ausgeblüht ist, wird sie meist entsorgt – zu unrecht, denn Amaryllis ist eine mehrjährige Pflanze und könnte zum folgenden Weihnachtsfest erneut blühen. Die Energie zur Blütenbildung wird ausschliesslich aus der Zwiebel gewonnen. Sind sie verblüht, beginnt die Pflanze mit der Bildung von Wurzel- und Blattmasse. Das ist der Zeitpunkt sie an einen schattigen Platz im Garten oder Balkon zu stellen und zu düngen – mit eigenem Wurmhumus, was sonst. Beginnen die Blätter irgendwann zu vergilben, beginnt die Ruhezeit. Durch das Auslassen von Wassergaben kann sie künstlich herbeigeführt werden. Die Energie wird dann für die nächste Blütenbildung in der Zwiebel gespeichert. Im Herbst kann die Pflanze wieder ins Innere gebracht und mit dem Giessen begonnen werden. Sämtliche Pflanzenteile der Amaryllis, insbesondere die Zwiebel, sind für den Menschen sehr giftig, nicht aber für die Würmer. Deswegen können sie bedenkenlos in den Wurmkomposter gegeben werden. 

    Tannenzapfen

    Im Herbst bis in den Winter hinein fallen die Früchte der Nadelbäume. Lohnt es sich, die Taschen vollzustopfen und sie als braunes, kohlenstoffreiches Futter den Würmern zuhause mitzubringen? Auf jeden Fall! Anders als die Nadeln wirken die Zapfen nicht sauer auf den Kompost. Pinienzapfen zum Beispiel sind ein gutes Strukturmaterial und begünstigen die Sauerstoffzufuhr im Komposter. Sie sind sehr leicht, haben eine geringere Dichte als Holz und werden daher auch schneller abgebaut. In deinem Wurmkomposter wirst du sie aber auch im reifen Kompost noch finden und sie müssen mindestens noch ein weiteres Mal kompostiert werden. Du kannst die Zapfen aber auch zerkleinern, dann geht es schneller. Die Zapfen sollten aber nicht vom Baum gesammelt werden. An diesen ist manchmal Harz zu finden, dann sollten sie nicht in den Komposter gegeben werden, da es zu einer Wurmflucht führen kann. Übrigens: Tannenzapfen liegen nie als Ganzes auf dem Boden, sie fallen am Baum reif auseinander. Es sind also keine Tannenzapfen, sondern meist Fichten- Lärchen- oder Pinienzapfen, welche am Boden zu finden sind. 

    Kürbis

    Würmer lieben Kürbis! Das dichte, feuchte Fleisch von Kürbisresten ist für sie ein wahres Festmahl. Was übrig bleibt, sind die Kürbiskerne. Sie finden im Wurmkomposter ideale Bedingungen zum Keimen. Der Anblick von dutzenden gekeimten Kürbissamen im Komposter ist immer wieder eine Überraschung. Die Wurzeln der Keimlinge bringen Struktur in den Kompost und regen gleichzeitig die Mikrobiologie an. Weil es dunkel ist, gehen sie nach ein paar Wochen wieder ein – Gerade am richtigen Ort, von den Würmern verspeist zu werden. Wenn sich deine Begeisterung für den Stängelwald im Komposter in Grenzen hält, kannst du sie auch einfach umknicken ;)

    Die Samenhüllen werden dagegen nur sehr langsam kompostiert und sind bei der Ernte noch fast unberührt im reifen Kompost zu finden. Du kannst sie dann entfernen oder als Strukturmaterial wieder zum frischen Futter geben bis sie eines Tages zersetzt sind.

    Die in den Schalen enthaltenen Kürbiskerne sind salzig oder süss geröstet ein gleichzeitig sehr gesunder und feiner Snack für Zwischendurch! 

    Teebeutel

    Tee ist gesund. Tee entspannt. Tee stärkt die Immunabwehr – Es gibt viele gute Gründe, Tee zu trinken, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Wer sich bis hierhin noch kein Wasser aufgesetzt hat, dann spätestens jetzt: Tee ist ideales Wurmfutter. Ob echter Tee oder heisse Aufgüsse mit Alpenkräuter, Kamille oder Fenchel – Sie alle liefern wichtige Spurenelemente für die Würmer.

    Auch Schnur und Etikette von organischen Teebeuteln sind kompostierbar und sind kohlenstoffreiches Futter. Nicht kompostierbar sind hingegen die Metallklammern. Die Verpackungen der Teebeutel sind meist aus Biokunststoff oder enthalten synthetische Anteile und sollten daher nicht im Komposter landen. Hier findet ihr einen lesenswerten Bericht über Plastik im Teebeutel. Wenn du dir selbst nicht sicher bist ob der Beutel Plastik enthält oder nicht, probiere es aus und gebe ihn in den Komposter. Mit der Zeit wird sich zeigen, ob Reste vom Beutel übrigbleiben oder nicht.

    Loser Tee und Tee aus frischen Kräutern sind nicht nur am nachhaltigsten und sicher plastikfrei, sondern haben darüber hinaus das beste Aroma :) 

    Cranberries

    Ganz schön sauer – aber auch ganz schön viel Vitamin C! Vitamin C ist Ascorbinsäure. Je mehr Vitamin C, desto saurer ist also die Frucht.
    Ob frisch oder getrocknet – Cranberries können ohne weiteres auf den Wurmkompost gegeben werden.

    Aufgrund ihres hohen Wassergehaltes solltest du bei frischen Cranberries gleichzeitig trockenes Material in den Komposter zuzugeben. Fallen viele Cranberries an kannst du etwas Eierschalen (fein gemahlen), Steinmehl, Landerde (die Böden im Schweizer Mittelland sind meist kalkhaltig), Kalk oder natürlich unseren Mineral Mix hinzugeben, um der Versäuerung vorzubeugen.